Tauchen auf Gozo:

Egal ob Wrack, Riff- oder Höhlenliebhaber, beim Tauchen auf Gozo ist defintiv für jeden etwas dabei! Gozos zerklüftete Landschaft und die spektakuläre Küste bieten grandiose 27 verschiedene Tauchspots und laden zu spannenden Tauchgängen ein. Je nach Wind- und Wellengang können nur bestimmte Seiten der Insel betaucht werden. Daher sollte man sich am besten vorher in der Tauchschule informieren, welche Spots für den “heutigen” Tag am besten angefahren werden können. Hier sind die Tauchspots, die ich besucht habe und meine Erfahungen:

NORDEN
SÜDEN
WESTEN

Im SÜDEN der Insel

Wrack-Tauchen bei Xalt-L-Ahmar im Süden:

Im Süden der Insel in Xalt-L-Ahmar wurden gleich 3 Wracks versenkt. Der obere Teil bzw die Eingänge der Wracks befinden sich auf ca. 33 m Tiefe und die tiefsten Stellen auf ca 40 m. Die zwei linken, östlich gelegenen Schiffe MV Cominoland und MV Karwela können sogar von innen betaucht werden. Die Schiffe wurden vor dem Versenken extra präpariert, die Eingänge und Fenster wurden etwas vergrößert und gefährliche Gegenstände wurden entfernt. Das dritte westliche Wrack MV Xlendi (vom Ufer gesehen ganz rechts) ist zu gefährlich zum Betauchen. Von außen Betrachten ist kein Problem, allerdings ist das Betreten hier strengstens verboten, da das Schiff beim Versenken zerbrochen ist und sich auf den Kopf gedreht hat. Hier sind vor ein paar Jahren bereits ein paar Taucher verunglückt. Daher sind unter Wasser viele Warnschilder aufgestellt. Vor diesem Schiffs Wrack befindet sich auch ein versenktes Auto. Mir persönlich hat die MV Karwela am besten gefallen, da das Schiff tolle, zu behauchende Treppen innen hat. Sieht etwas gruselig aus.

Skorpionsfisch

Das bin ich im Wrack MV Karwela. 😀

Xalt-L-Ahmar

Hier ein weiteres Video (allerdings nicht von mir), wie man sieht, wie die Wracks künstlich versenkt wurden:

Im flacheren Bereich auf ca. 5 Meter können hier viele kleine Seepferdchen und Sepia entdeckt werden, die sich um Meerespflanzen schlingen, um nicht von der Strömung weggetrieben zu werden. Sie sind schwer zu finden, aber wenn man sie einmal entdeckt hat, ist es beim nächsten Mal einfacher. Schaut Euch am besten meine Tauchvideos an 🙂

Sepia auf ca. 7 m

Ras il-Hobz (Middle Finger) im Süden:

Hier habe ich meinen ersten frei schwimmenden Oktopus gefilmt, wie er Tinte auf mich abfeuert:

Dieser Tauchspot ist nach der Form eines Mittelfingers benannt und geht bis auf ca 50 m Tiefe. Die Anfahrt mit dem Auto ist recht steil und die Feldwege sind wahnsinnig schmal. Daher sollte man sich dies je nach Auto vorher gut überlegen. Während dem Tauchgang bleibt man am besten direkt an der Steilwand.

Der Einstieg ist angenehm. Es gibt zwei Einstiegsmöglichkeiten für zwei verschiedene Tauchgänge: einen Östlicheren und einen Westlicheren vom Parking Spot aus gesehen. Nachdem man sich im östlichen Bereich die Flossen angezogen hat, muss man noch ca 20m weiter raus schwimmen, da es im vorderen Bereich zu flach ist. Bei dem östlicheren Einstieg erreicht man nach kurzer Zeit einen Fels, wenn man sich rechts an der Steilwand hält. Um diesen kann man ideal herum tauchen und während dessen immer etwas höher schwimmen. Hier gibt es viele Fischschwärme, sowie Zweibänderbrassen, Barrakudas, Papageifische und kleine Zackenbarsche.

Ta’Cenc im Süden:

Ein idyllischer Tauchspot mit kleinen Höhlen, viel Sandboden und einer entspannten Tiefe von ca 20 m im vorderen Bereich. Hier gibt es viele Schollen zu sehen mit ihren süßen, kugeligen Glubschaugen und ich konnte sogar einen kleinen Stachelrochen im Sand erblicken. Der perfekte Ort für Einsteiger und erste Höhlen-Spezialkurs-Trainingsprogramme.

Ein- und Ausstieg:

Ein großer Minuspunkt für diesen Tauchspot ist allerdings der Treppenaufgang nach dem Tauchen. Es war soooo anstrengend, dass ich mehrere, kurze Pausen zum Verschnaufen einlegen musste. Ich konnte mein Herz direkt Blut pumpen spüren. 😀

Augenfleck Zwergbutt

Im WESTEN der Insel

Azure Window, Inland Sea & Blue Hole im Westen:

Alle drei Spots befinden sich an ein und dem selben Ort im westlichen Bereich der Insel. Für mich sind diese Tauchspots mit unter die beeindruckendesten und abwechslungsreichsten Tauchplätze auf Gozo. Hier gibt es viele Fischschwärme, kleine Zackenbarsche, Muränen und Papageifische zu sehen.

Azure Window im Westen:

Leider ist das Azure Window, ein wunderschöner Felsbogen, Anfang des Jahres 2017 bei einem Sturm in der Nacht zusammen gebrochen. Einen Monat vor dem Einsturz hatte ich die Ehre, es bei meinem Urlaub im letzten Jahr noch zu bewundern. Nun sind die eingestürzten, gigantisch-großen Felsbrocken von unter Wasser zu Betrachten und zu Betauchen. Das sieht wirklich beeindruckend aus! Zum Glück war niemand vor Ort als der Zusammenbruch geschah.

Azure Window 2016:

Azure Window 2017:

Der Fels ist bei einem Sturm komplett eingestürzt und die Felsbrocken sind nur noch von Unterwasser zu sehen. Von Land wirkt der Bogen wie vom Erdboden verschwunden.

Inland Sea im Westen:

Ein- und Ausstieg:

Der Ein- und Ausstieg ist hier wirklich sehr angenehm und einfach. Es gibt eine Treppe oder eine Schräge an der man gut die Flossen anziehen kann.

Einstiegsbereich zum Inland Sea

Zackenbarsch im Inland Sea

Der Inland-See hat einen angenehmen und sehr einfachen Einstieg. Beginnend beim Inland-See kann man durch eine Spalte zum offenen Meer hinaus tauchen. Bitte taucht dort auf mindestens einer Höhe von 5 m, am besten noch tiefer, da durch diesen Tunnel einige Motorboote fahren. Das Motorgeräusch werdet Ihr dort bestimmt des Öfteren unter Wasser hören.

Stachelige Steckmuschel im Inland Sea

Blue Hole im Westen:

Hier gibt es auch einige größere Höhlen zu besichtigen. Dennoch sollte man hierbei vorsichtig sein und das Betauchen tieferer Höhlen nur mit Hilfe einer Guideline vornehmen und entsprechender Höhlentauchausbildung, da auch hier bereits 3 Taucher verunglückt sind. Während meiner AOWD-Ausbildung habe ich im Spezialkurs ,,Höhlentauchen” gelernt, dass der häufigste Todesgrund in Höhlen, der ist, dass keine ,,Guideline” gesetzt wird; d.h. eine farbige Schnur, die man mit sich führt, um den Ausgang zum Open Water wieder sicher zurück zu finden.

Ein- und Ausstieg:

Besonders gut hat mir hier der Aufstieg und Ausgang direkt im Blue Hole gefallen, auch wenn der Weg von dort zurück zum Auto nicht der Einfachste war. Die Steine dort können recht glatt sein und man sollte es zum Auto zurückgeschafft haben bevor es dunkel wird, da einem ansonsten der Weg sonst unnötig beschwert werden kann und auch recht gefährlich wird mit dem schweren Tauchequipment.

Einmal sind wir etwas weiter links vom Blue Hole von den Klippen ins Wasser gesprungen, um dann von dort bis zum Blue Hole zu Tauchen. Das war eine neue Herausforderung für mich, da ich zum ersten Mal mit dem ganzen, schweren Tauchequipment 3M tief springen musste. Das hat viel Spaß gemacht! Allerdings sollte das Jacket nur maximal bis zur Hälfte aufgeblasen sein, da es sonst beim Aufprall platzen könnte.

Im NORDEN der Insel

Reqqa Point im Norden:

Roter Seestern

Orangefarbene Krustenanemonen

Orangefarbene Krustenanemonen und Feuerwurm

Wunderschöner Tauchspot mit vielen orangefarbenen Anemonen im flachen Bereich bei ca. 3-5 Meter Tiefe. Auch gibt es zwei Höhlen hier: die Burlinghurst Cave und die Shrimps Cave. Mehr dazu weiter unten.

Beim Reqqa Point halten sich gerne sehr große Sardinen und Brassenschwärme auf, sowie kleine Zackenbarsche und Papageifische. Die Fülle an Fisch erschlägt einen nahezu! Oberhalb der Burlinghurst Cave habe ich viele kleine, leicht nesselnde Quallen mit recht langen Tentakeln angetroffenen. Hier sollte man wirklich aufpassen, dass diese nicht das Gesicht streifen. Bei allen anderen in Neopren eingepackten Körperstellen sollte dies kein Problem darstellen.

Ein- und Ausstieg:

Zum Einstieg gibt es zwei Leitern. Eine östliche und eine westliche gelegene. Zum Ausstieg kann allerdings NUR die östliche Leiter verwendet werden, da die untere Hälfte der westlichen Leiter abgebrochen ist. Generell sollte man hier jedoch nur bei ganz ruhigen Wasserbewegungen tauchen, da der Ausstieg aus dem Wasser sonst schnell sehr, sehr gefährlich und sogar unmöglich werden kann! Oft kann man hier den Aufstieg an der östlichen Leiter nur mit einer zusätzlichen Leine mit Knotenbewältigen (leider ist diese inzwischen auch nicht mehr vorhanden). Daher sollte man sich vorher sicher sein, dass das Wetter nicht umschlägt während man unter Wasser taucht. Handschuhe und ein Ganzkörper-Neoprenanzug können hier einige Schnittverletzungen vorbeugen. Diese ersten zwei YouTube-Video zeigen den riskanten Aufstieg bei Wellengang ganz deutlich. Im dritten Video ist zu erkennen, dass auch die Anfahrt mit dem Auto nichts für Anfänger ist, aber seht es Euch selbst an:

Burlinghurst Cave (gehört auch zum Reqqa Point):

Der Grund im Eingangsbereich liegt bei ca. 30m Tiefe und die Decke bei ca. 20m Tiefe. Im vorderen Bereich ist die Höhle sehr groß und breit. Diese verjüngt sich allerdings nach hinten und man kann weiter innen auftauchen. Den Atemregler sollte man allerdings NIE aus dem Mund nehmen, da man nicht weis, wie die Luft dort zusammen gestellt ist und eine gute Atemqualität hat. Von dort aus kann man ca. 200 m weiter in die Höhle blicken.

Ein- und Ausstieg:

Der Eingang der Burlinghurst Cave liegt direkt beim westlichen Einstiegsbereichs des Reqqa Points. Hier ist der untere Teil der Leiter allerdings abgebrochen. Daher kann man hier nur einsteigen. Zum Aussteigen muss man die westlichere Leiter (wie bereits unter dem Punkt Reqqa Point erwähnt) des Reqqa Points verwenden. Diese erreicht man wenn man sich rechts an der Steilwand hält und um den Zipfel, den nördlichsten Punkt des Reqqa Points, herum schwimmt.

Shrimps Cave (gehört auch zum Reqqa Point):

Die Shrimps Höhle liegt nördlicher als die Burlinghurst Cave. Diese erreicht man, indem man ebenfalls am besten den westlichen Einstiegsbereich nutzt oder alternativ den östlichen Eingang wählt und um den Reqqa Point links herum schnorchelt, um Luft zu sparen. Man taucht auf ca. 10 m herab und hält sich rechts an der Steilwand bis man eine Einkerbung in der Felswand erblickt. Dieser folgt man weiter nach unten auf ca. 35 m. Dort befindet sich anschließend der Eingang zur Shrimps Höhle. Hier haben zwei bis maximal drei Taucher Platz. Nach hinten erhöht sich die Höhle auf ca 27 m, daher sollte man auf jeden Fall ausreichend Luft einkalkulieren, da man auf dem Rückweg wieder auf 35 m abtauchen muss, um aus der Höhle heraus zu kommen. Im hinteren Bereich sieht man dann viele kleine kupferfarbene Punkte, sobald man die Wand mit der Taschenlampe anleuchtet. Das sind die Augen der Shrimps! Sieht wirklich etwas gruselig aus! Allerdings sind leider nicht mehr so viele Shrimps vorhanden, wie früher.

Double Arch im Norden:

Die “Double Arch” ist eine Felsformation in der Steilwand. Sie bildet zwei Bögen, durch die man tauchen kann. Um durch den untersten Bogen zu tauchen, muss man sich auf einer Tiefe von ca. 35 m befinden und um zwischen beiden Bögen mittig hindurch zu tauchen auf ca. 29m. An der Steilwand gibt es oft einen sehr großen Barrakuda-Schwarm zu sehen, und ich habe auch einen recht großen Einsiedlerkrebs entdeckt. Das war wirklich beeindruckend!

Wie findet man die Double Arch?

Um die Arch zu erreichen muss man leider ein gutes Stück nach draußen ins offene Meer schnorcheln. Daher lohnt es sich auf jeden Fall einen Schnorchel für diesen Tauchgang einzupacken! Den Einstieg findet man, wenn man westlich von Xwejni Bay auf Höhe der grünen Tür, die sich in der Felswand befindet, durch die Salinenfelder läuft. Dies ist leider nur in den kühleren Monaten ab Oktober erlaubt, da in den wärmeren Monaten dort wirklich Salz gewonnen wird. Auf jeden Fall befindet sich nach Durchquerung der Salinenfelder dort eine Leiter. Direkt von dort schwimmt man anschließend nach draußen ins Meer, bis man die Christus-Statue auf dem Hügel zwischen den beiden “Hoch-/Wohnhäusern” sieht und sich immer noch auf Höhe der grünen Tür befindet. Während dem Schnorcheln kann man sich zusätzlich am Meeresboden orientieren. Zunächst schwimmt man über einige Seegrasfelder. Sobald man die Steilwand erreicht, wird es Zeit abzutauchen und an der Steilwand entlang zu schwimmen. Wir sind links an der Steilwand entlang getaucht und haben die Arch recht schnell gefunden. Der Tauchplatz eignet sich auch hervorragend für Nachttauchgänge.

Großer, roter Einsiedlerkrebs bei meinem 1. Nachttauchgang

Marsalforn Bay und Xwejni Bay (Schweinebucht) im Norden:

Beide Tauchplätze sind recht entspannt und ideal für Anfänger und Nachttauchgänge geeignet, sofern kaum Wellengang vorhanden ist. Die Schweinebucht hat nichts mit Schweinen zu tun! Die Tiefe im vorderen Bereich beläuft sich nur auf ca 12-14m, erst im hinteren Bereich, weiter draußen im Meer, fällt der Grund weiter ab. Im Marsalforn Bay habe ich vor einem Jahr bei dem Nautic Team meinen allerersten Tauchgang und die Ausbildung zum CMAS * gemacht. Hier konnte ich Muränen, einen Rochen, Calmare, Sepia und Tintenfische erblicken. Die Tauchplätze eignen sich auch hervorragend für Nachttauchgänge.

Marsalforn Bay

Die Bucht zwischen Marsalforn und Xwejni Bay

Marsalforn Bay in der Dämmerung

Marsalforn Bay in der Nacht

Fazit:

Mir persönlich hat der Urlaub gut gefallen, denn das Preis-Leistungsverhältnis ist absolut fair! Man kann schon fast sagen nahezu “billig”. Das Tauchen ist wirklich super günstig dort! Bereits mit dem Padi AOWD ist man dafür qualifiziert ohne Guide zu Tauchen. Bei der Tauchschule Gozo Atlantis Diving in Marsalforn zahlt man pro 12l-Flasche ab mindestens 6 Tagen Tauchen einen Tarif für 8€, für 15l-Flaschen 8,50€ und für jedes Nitroxgemisch einen Aufpreis von 4€. Ab einem 12-Tages-Tarif wäre der Preis dementsprechend günstiger und bei weniger als 6 Tauchtagen etwas teurer. Guided Diving bietet jedoch jede Menge Komfort, da die Straßenverhätnisse und Anfahrten zu den Tauchplätze nicht allzu Touristen-freundlich sind. Aber das habe ich Euch oben ja ausführlicher beschrieben. Daher sollte man sich vorher gut überlegen, ob man wirklich Unguided Diving machen möchte, da der Stressfaktor sonst schnell steigt und es fraglich ist, ob der Urlaub wirklich erholsam ist. Falls Ihr Euch ein Auto mieten wollt, solltet Ihr unbedingt einen Jeap oder ähnlichen Geländewagen, wenn mögich mit Automatik nehmen! Weitere nützliche Tipps zu Gozo findet Ihr in meinem Blogpost HIER.

Auch die Unterkünfte sind günstig. Wir haben uns zu dritt eine Air-BnB Wohnung für 12 Tage gemietet. Für diesen Zeitraum hat jeder ca. 130€ gezahlt.

Die Lebensmittel sind preislich in Ordnung. Manche Produkte sind allerdings ein kleinwenig teurer, als wir es gewohnt sind, da alles importiert werden muss, aber das hat nicht gestört!

Sicht von der Fähre aus auf Mġarr, Gozo

Beim Tauchspot “Cathedral” im Norden von Gozo

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